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Obwohl Trockenfutter oft sehr beliebt ist, kann diese Fütterungsweise besonders für Katzen gesundheitliche Nachteile mit sich bringen. Trockenfutter bringt, wenn man es so möchte im Grunde nur Vorteile für denjenigen der es füttert. Es ist eine bequeme Fütterung, man kann es lange stehen lassen ohne dass es stinkt und ist wahnsinnig lange haltbar.
Für die Katze jedoch, ist es ganz einfach das unnatürlichste Futtermittel, das man füttern kann. Von der Dehydrierung über Harnwegserkrankungen bis hin zu Übergewicht, hier sind einige der wichtigsten Gründe, warum Trockenfutter für Katzen problematisch sein kann.
Problem 1: Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
Katzen stammen ursprünglich von Wüstentieren ab und sind darauf ausgelegt, ihre Flüssigkeit hauptsächlich über die Nahrung, also das Beutetier, aufzunehmen, da sie von Natur aus wenig trinken. Frische Beutetiere bestehen zu etwa 70–80 % aus Wasser, während Trockenfutter nur etwa 7–10 % Wasser enthält. Katzen fangen zwar oft an vermehrt zu trinken, wenn sie hauptsächlich Trockenfutter bekommen, jedoch nicht so viel, als das sie den entstandenen Flüssigkeitsmangel kompensieren könnten. Dies kann zu chronischer Dehydration führen und so die Nieren belasten und ebenfalls das Risiko für Harnwegserkrankungen wie Harnsteine und Blasenentzündungen erhöhen.
Problem 2: Erhöhtes Risiko für Harnwegserkrankungen
Ein Mangel an Flüssigkeitsaufnahme kann besonders problematisch für das Harnsystem der Katze sein. Zu wenig Flüssigkeit in der Ernährung führt zu hochkonzentriertem Urin, was das Risiko für Harnsteine und andere Harnwegserkrankungen erhöht. Diese Erkrankungen sind nicht nur schmerzhaft, sondern können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Hochwertiges nasses Futter oder Frischfutter hilft hingegen, die Harnwege gesund zu halten, da sie den Flüssigkeitsbedarf decken und die Ausscheidung unterstützen.
Sollte eine Erkrankung des Harntrakts vorliegen, sollte allein schon aufgrund der Flüssigkeitsversorgung das gern verschriebene „Nierentrockenfutter“ vermieden werden.
Problem 3: Ungesunde Kohlenhydrate und pflanzliche Füllstoffe
Die Katze ist ein reiner Carnivoren (Fleischfresser) und hat einen sehr hohen Bedarf an hochwertigem, tierischen Eiweiß, Fetten und nur sehr geringen Mengen an Kohlenhydraten. Kohlenhydrate spielen in der Katzenernährung nur eine untergeordnete Rolle, da sie von der Katze aufgrund nur gering vorhandener und fehlender Enzyme nur schwer verdaut werden können.
Viele Trockenfuttersorten enthalten jedoch sehr hohe Mengen an Kohlenhydraten und pflanzlichen Füllstoffen wie Getreide, Mais, Reis, Weizenkleber usw.
Das belastet die Verdauung und den Stoffwechsel der Katze in hohem Maß und kann zu Verdauungsstörungen, Durchfällen und Gewichtszunahme führen, was wiederum das Risiko für Folgeerkrankungen erhöhen kann wie für Diabetes, Gelenkerkrankungen, Gastritis oder chronische Darmentzündungen.
Problem 4: Schlechtere Zahngesundheit
Entgegen dem häufigen Missverständnis, Trockenfutter sei gut für die Zähne von Katzen, gibt es wenig wissenschaftliche Beweise dafür, dass es tatsächlich die Zahngesundheit fördert. Die meisten Katzen kauen das Trockenfutter nicht ausreichend, sondern schlucken es ganz, wodurch der "abrasive" Effekt, der angeblich Zahnstein verhindern soll, fast vollständig verloren geht. Stattdessen bleiben Futterreste oft zwischen den Zähnen und fördern die Bildung von Plaque und Zahnstein.
Problem 5: Mangel an natürlichen Nährstoffen
Die Verarbeitung von Trockenfutter erfordert hohe Temperaturen, wodurch die meisten natürlichen Nährstoffe und Vitamine verloren gehen. Das Futter ist mehr oder weniger einfach „tot“. Bei dieser Art der Zubereitung ist es schlichtweg nicht möglich, das natürliche Inhaltsstoffe diesen Prozess unbeschadet überleben, Aus diesem Grund werden diese verlorenen Nährstoffe durch künstliche Zusätze ersetzt, jedoch sind synthetische Vitamine und Mineralstoffe weniger gut bioverfügbar als jene die aus frischer Nahrung natürlich aufgenommen werden. Insbesondere empfindliche Nährstoffe wie einige Aminosäuren und Enzyme können in Trockenfutter fehlen oder nur in unzureichender Qualität vorhanden sein, was auf lange Sicht zu Mangelerscheinungen führen kann.
Problem 6: Risiko für Diabetes
Kohlenhydratreiches Trockenfutter kann auch das Risiko für Diabetes bei Katzen erhöhen. Durch die übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten steigt der Blutzuckerspiegel der Katze schnell an, was den Insulinspiegel belastet. Da Katzen von Natur aus Fleischfresser sind und keine nennenswerte Menge an Kohlenhydraten in ihrer Ernährung benötigen, kann dies auf Dauer zu Insulinresistenz und schließlich zu Diabetes führen.
Problem 7: Allergien und Unverträglichkeiten durch minderwertige Zutaten, Farb- und Konservierungsstoffe
Viele Trockenfuttersorten enthalten minderwertige Zutaten wie Fleischabfälle, Federn, Hufe, Häute, Klauen oder künstliche Aromen und Konservierungsstoffe, um Geschmack und Haltbarkeit zu gewährleisten.
Als Geschmacksverstärker dienen oft Zucker, Inulin oder Glutamat, aber auch hinter Begriffen wie Hefeextrakt, Weizenproteine und pflanzliche Nebenerzeugnisse verbergen sich diese Stoffe.
Dass diese Inhaltsstoffe oft schwer verdaulich sind und nur eine geringe biologische Wertigkeit bieten, haben wir bereits besprochen, jedoch sind diese Stoffe auch häufig Auslöser von Allergien und Unverträglichkeiten.
Wichtig ist, dass in JEDEM Trockenfutter Konservierungsstoffe enthalten sind, EGAL ob auf der Verpackung steht „frei von Konservierungsstoffen“. Futter was über Monate und Jahre haltbar ist kann nicht frei von Zusätzen sein, sonst würde es nach kürzester Zeit verderben.
Zudem können Futtermilben, die nahezu in jedem Trockenfutter enthalten sind zu Juckreiz und Allergien führen. Es kommt nicht nur nur beim Abpacken des Futters zum Befall von Milben, auch bei einer längeren Lagerung von angebrochenen, großen Trockenfuttersäcken beim Endverbraucher kommt es zum Befall von Futtermilben und nicht selten ebenfalls von Schimmelpilzsporen. Das Futter einzufrieren, wie häufig empfohlen wird, bringt nicht den gewünschten Effekt, denn unsere Haustiere reagieren nicht auf die Milben an sich, sondern auf den Kot den die Tiere absondern und dieser verbleibt im Futter, egal ob gefroren oder nicht.
Sollte der Verdacht auf eine Unverträglichkeit bestehen ist Trockenfutter völlig ungeeignet für eine Ausschlussdiät! Ich habe es in meiner Praxis sehr häufig, dass verzweifelte Besitzer zu mir kommen und mir erzählen wie viele Trockenfuttersorten sie schon probiert haben und ihr Tier auf alle Fleischsorten reagiert und der Juckreiz nicht aufhört.
Dabei erlebe ich es häufig, dass wenn man diese Fleischsorten frisch füttert, die Tiere diese sehr wohl vertragen. Was zeigt, dass es nicht selten die Zusatzstoffe, Milben oder Pilzsporen sind, die bei unseren Tieren Probleme verursachen.
Problem 9. Der besondere Stoffwechsel der Katze
Die Katze ist ein reiner Fleischfresser und hat einen sehr hohen Bedarf an hochwertigem, tierischen Eiweiß. Dies liegt an ihrem Leberstoffwechsel. Ihre Leberenzyme sind ständig aktiv um Eiweiß in Energie umzuwandeln. Im Gegensatz zu anderen Tieren oder uns Menschen kann die Katze diese Enzymaktivität nicht reduzieren, selbst wenn weniger Eiweiß zur Verfügung steht.
Daraus ergeben sich 2 wichtige Dinge: wenn Katzen über längere Zeit hungern oder zu wenig Protein zu sich nehmen, kann ihr Körper in eine „Energiekrise“ geraten.
Bei längerem Nahrungs-/Proteinmangel greift der Körper um sich zu helfen auf körpereigene Eiweißreserven zurück. Dies kann zu einem Abbau von Muskulatur führen.
Zum anderen werden bei akutem Eiweißmangel körpereigene Fettreserven zur Energiegewinnung abgebaut. Diese gelangen in die Leber und lagern sich dort ab und behindern so die Funktion der Leberzellen.
Dies kann zu Leberschäden, insbesondere einer hepatischen Lipidose (Fettleber) führen.
Ein wichtiger Grund warum Du deine Katze niemals hungern lassen solltest, vor allem nicht bei Futterumstellungen mit dem Gedanken „Sie wird schon fressen wenn Sie Hunger hat!“
denn das wird Sie nicht zwingend.
Fazit: Frischfütterung oder hochwertiges Nassfutter als gesündere Alternative
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trockenfutter für Katzen langfristig gesundheitliche Risiken bergen kann, insbesondere durch den Mangel an Feuchtigkeit, den hohen Kohlenhydratanteil und die oft minderwertigen Zutaten. Eine frische ausgewogene Ernährung oder hochwertiges Nassfutter bieten hingegen mehr natürliche Feuchtigkeit, hochwertigeres Protein und mehr natürliche Nährstoffe, um das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Katzen zu unterstützen.
Wer seinen Katzen etwas Gutes tun möchte, sollte daher den Einsatz von Trockenfutter minimieren oder ganz darauf verzichten.
helpyourpet
Praxis für Tierphysiotherapie & Tierheilkunde
Sina Amann
Tel.: 0176 - 7482 7900
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